Windowflicks: Ein Kino im eigenen Hinterhof

Da die Kinos in Berlin höchstwahrscheinlich noch einige Monate geschlossen bleiben, scheint das Erlebnis, einen Film gemeinsam zu sehen, in weite Ferne gerückt. Aber wenn ihr nicht ins Kino gehen könnt, kann das Kino vielleicht zu euch kommen. Dies ist die Idee hinter dem neuen Projekt Windowflicks. Die Macher dahinter nutzen die Brandmauern in Hinterhöfen von Wohngebäuden als Leinwand und projizieren Filme, die das ganze Haus oder die Nachbarschaft von ihren Fenstern oder Balkonen aus genießen kann. Es ist eine so einfache Idee, den Menschen in diesen seltsamen und aufreibenden Zeiten das Vergnügen zurückzugeben, gemeinsam einen Film zu sehen.

Das Filmprogramm wurde freundlicherweise von der Yorck Kinogruppe zur Verfügung gestellt und umfasst beliebte Klassiker wie Himmel über Berlin, The Artist, Shaun das Schaf, Loving Vincent und die Berliner Romantikkomödie Cleo. Im Moment werden die Filme alle ohne Ton untertitelt gezeigt, um Nachbarn, die nicht teilnehmen wollen, nicht zu stören, aber bald sind auch Vorführungen mit Ton geplant.

Aber wie könnt ihr diese Vorführung in eure eigene Nachbarschaft bringen? Das ist ganz einfach. Wenn ihr in einem Mehrfamilienhaus oder Block mit mindestens 20 Wohnungen wohnt, die auf die gleiche freie Wand ausgerichtet sind, könnt ihr eine E-Mail mit einem Foto der Wand fotografiert durch euer Fenster an die Kontaktadresse auf der Website schicken, um sich zu bewerben. Die Organisatoren bieten diese Vorführungen derzeit kostenlos an, als Zeichen der Solidarität und Unterstützung für die vielen gefährdeten Programmkinos in Berlin. Gleichzeitig sind sie aber auch auf der Suche nach kommerziellen Sponsoren, die ihnen helfen, das Projekt weiterzuführen und auch das Crowdfunding einer weiteren Initiative namens Fortsetzung Folgt zu unterstützen.

Wir lieben dieses Projekt absolut und hoffen, dass viele Berlinerinnen und Berliner diese Chance nutzen werden. Es ist so ein großartiges Beispiel dafür, wie Menschen in Krisenzeiten kreativ werden und wie der Geist der Gemeinschaft nicht so leicht ausgelöscht werden kann.

Hier ein paar Trailer des Programms:

 

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Frank

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Frank ist der Gründer und Chefredakteur von iHeartBerlin. Er fotografiert, macht Videos und schreibt Texte - in der Regel über das, was in Berlin gerade abgeht. Seine Vision und Interessen haben iHeartBerlin seit der Gründung in 2007 geformt - und Frank hofft, dass er noch viele weitere Jahre das Beste von Berlin hervorheben wird.