Alkohol trinken ist normal, gesellschaftlich akzeptiert und teilweise sogar erwartet. Aber wenn es exzessiv wird, verändert sich die Wahrnehmung rasant und es wird peinlich, gefährlich und mit missbilligenden Blicken gestraft. Es stellt sich also die Frage wie viel ist zu viel? Und wann wird es Zeit die Notbremse im Alkoholkonsum zu ziehen? Das Sundance Film Festival hat vergangenes Jahr einen Film gezeigt, der nicht nur diese, Fragen beleuchtet, sondern einen genaueren Blick auf die Verzweiflung wirft die aufkommen wenn eine junge Frau beginnt gegen ihre gefährliche Sucht zu kämpfen. Smashed ist ein aufrichtiger, ehrlicher und teilweise brutaler Film, den es sich definitiv lohnt anzuschauen, der seit vergangener Woche nun auch endlich in den deutschen Kinos läuft.
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Als die junge Grundschullehrerin Kate Hannah (Mary Elizabeth Winstead) sich nach einer durchgesoffenen Nacht vor ihrer Klasse übergeben muss, versucht sie ihren Kater mit einer erfundenen Schwangerschaft zu überspielen. Als ihr Gewissen sie dazu treibt einem Kollegen den wahren Grund für ihre Verhalten mitzuteilen eröffnet dieser Ihr, dass er bei den Anonymen Alkoholikern ist und lädt sie zu einem Treffen ein. Zu Beginn glaubt Kate, dass sie kein Problem und daher auch keine Hilfe nötig hat und geht mit ihrem Mann Chris (Aaron Paul) gleich auf eine Sauf-Tour. Aber der Gedanke hat sich dennoch eingegraben und als sie eines Abend besoffen Heroin ausprobiert und am nächsten Morgen auf der Strasse aufwacht, beschließt sie, dass es an der Zeit ist ihr Leben aufzuräumen und eine Alkohol-Pause einzulegen.
Es ist eine schwierige Entscheidung, die Kate auch noch alleine tragen muss. Denn ihr Mann versteht nicht wirklich warum sie aufhören möchte zu trinken und lässt sich auf keine Kompromisse was seine wilden Abende mit Freunden angeht ein. Auch Kate’s Mutter gibt zwar vor die Entscheidung zu respektieren, bietet ihrer Tochter dann aber trotzdem eine Bloody Mary an. Die junge Frau steht mit ihrem Kapf folglich alleine da und erntet auch für die Veränderungen in ihrer Wahrnehmung, ihren Zielen und Zukunftsplänen eher skeptische Blicke.
Smashed ist ein wunderbar unaufgeregter Film, der seinen Plot langsam erzählt und die Tiefen der Charaktere erst nach und nach eröffnet. Er regt zum nachdenken an, ist dramatisch, unprätentiös und vermittelt ein Gefühl von Teilnahme an Kate’s Leid das durchaus kraftvoll ist.
Ich würde sagen: Prädikat wertvoll. Ab ins Kino!
Smashed (R: James Ponsoldt, USA 2012)
