90 nervige Minuten mit Marilyn

Wie bereits vor zwei Wochen erwähnt, freue ich mich eigentlich seit Herbst 2010 auf My week with Marilyn. Natürlich hab ich mir den Film also direkt angeschaut, als er vergangene Woche in die Kinos kam. Leider war es nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Meine Review, sowie ein paar weitere Filmempfehlungen nach dem Klick.

Der Film spielt im London von 1956. Superstar Marilyn Monroe und Schauspiellegenge Sir Laurence Olivier drehten die Komödie Der Prinz und die Tänzerin. Olivier haste Method Acting, Paula Strasberg (die Frau von Lee Strasberg – dem Vater des Method Acting) wich nicht von Marilyn Seite, Olivier war diszipliniert und selbstsicher, Monroe notorisch unpünktlich und sehr unsicher. Die Unterschiede zwischen der Schauspielerin und ihrem Ko-Star und Regisseur machten die Dreharbeiten zu einem Kampf. Mitten zwischen den Streit- und Zickereien stand Neuling Colin Clark. Der Student hatte seinen ersten Job beim Film ergattert, war der dritte Assistent Oliviers und eigentlich der Junge für Alles. Kurz vor seinem Tod 2002 veröffentlichte Clark seine Memoiren zu den Dreharbeiten, die eigentlich von zu seiner Affäre mit der Ikone Monroe handeln!

Simon Curtis’ erster Spielfilm nimmt den Zuschauer mit Colin Clarke (Eddie Redmayne) auf die Reise.  Er beschreibt seinen Blick auf Marilyn Monroe (Michelle Williams) ; wie er sie kennenlernt, wie er zu Beginn wenig begeistert ist und ihr, als sie ihn zu ihrem Vertrauten macht,  dann doch völlig verfällt. Der Film handelt von Marilyn Monroe und der Faszination die die Menschen für sie hatten. Er handelt von ihren Problemen, ihrem Unwohlsein, von ihrem kindlich naiven Blick auf die Welt, von den Spielen die sie spielte, den Pillen die sie schluckte und den Männern die sie liebte. Er erlaubt Blicke auf die Person unter der Ikone, zeigt den Menschen Marilyn hinter dem Star Monroe, während er aber ständig mit diesem berühmten Bild der öffentlichen Person Monroe spielt. Obwohl ich Michelle Williams wirklich mag und sie fantastisch spielt, sie ist nicht Marilyn Monroe. Hieraus wächst das Problem des Films, denn im Film sind zwar alle genervt von Marilyns Attitüden, Stimmungsschwankungen und eigentlich ihrer ganzen Person aber sie sind von ihrem Charisma und ihrer Leinwandpräsenz fasziniert. Mit Williams als Marilyn springt die Faszination leider einfach nicht über. Am Ende war ich also nur genervt! Ich war genervt von ihrer Flirterei, ihrem süssen Getue, ihren Spielchen mit Männern und ihrer Koketterie. Und dieser Film funktioniert schlichweg nur, wenn man von Monroe fasziniert ist und sich verzaubern lässt.

Leider war es alo eine komplette Enttäuschung, die aber ganz klar subjektiv ist. My Week with Marilyn ist wahrscheinlich kein schlechter Film, aber anscheinend ist Marilyn Monroe einfach nicht die Protagonistin die ich ertragen kann.

My Week with Marilyn (R: Simon Curtis, GB/USA 2011)

In Zukunft werde ich mich also lieber an folgende Michelle Williams Filme halten

Blue Valentine (R: Derek Cianfrance, USA 2010)

Eine herzzerreissende Liebesgeschichte über das Ende einer Ehe. Die Bilder werden mit jenen vermischt, wie sich die beiden kennenlernten, sich verliebten und wie ein perfektes Paar wirkten. Diese Erinnerungen und all die verzweifelten Versuche mit denen sie versuchen zu retten was einmal war machen den Film zu einem bedrückenden Erlebnis.

Meek’s Cutoff (R: Kelly Reichardt, USA 2010)

Dieser Western fokussiert die Frauen der Gruppe und die Mchtverhältnisse, die in der Not beginnen zu wackeln. Der Film ist sehr ruhig und langsam aber eindringlich und brilliant!

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Lia

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