5 1/2 Fragen an Markus Kavka

Mit der sechsteiligen Interviewserie 5 1/2 Fragen starten wir heute auf iHeartBerlin.de mit einem neuen Format: Die Gast -Serie. In Zukunft werdet ihr also zwischen den Artikeln von Claudio, Suz, Jens und mir auch von verschiedenen Gastautoren abgeschlossene kleine Serien finden! Den Anfang macht Christine Neder, Autorin des Buches “90 Nächte 90 Betten”, mit ihren 5 1/2 Fragen… Viel Spaß!

Zum ersten mal ist mir Markus Kafka vor vielen Jahren über den Weg gelaufen, als er noch MTV-Moderator war. Dieses Jahr hatte ich die Ehre ihn auf der Leipziger Buchmesse zu treffen, wo wir beide unsere Bücher promotet haben. Ich versuchte mein Glück und stellte ihm 5 1/2 Fragen. Nach dem Klick erfahrt ihr mehr von seinem Leben als Tausendsassa.

1. Ich freue mich, dass wir ja jetzt sozusagen Kollegen sind. Du bist ja schon ein alter Hase, ich habe gerade mein erstes Buch geschrieben und habe mich dafür sechs Wochen in meiner Wohnung einsperren müssen um die Deadline zu schaffen. Wo ist dein Buch „Rottenegg“ entstanden? Zwischen Tür und Angel? Brav am Schreibtisch? In der Bahn? Da schreibe ich sehr gerne.

Rottenegg ist größtenteils am heimischen Wohnzimmertisch entstanden, der leider naturgemäß etwas niedriger ist, weswegen die Schreiberei nicht zu knapp Rückenschmerzen und Haltungsschäden nach sich zog. Aber so ist das eben, wenn man keinen Schreibtisch in der Wohnung hat. Ansonsten habe ich ganz entgegen meiner sonstigen Art – ich bin nämlich ein Meister der Prokrastination – jeden Tag relativ diszipliniert von mittags bis abends daran geschrieben, wobei mir häufig nach dem zu Bett gehen noch siedend heiß irgendwelche Sachen eingefallen sind, die ich dann im Dunkeln in mein Handy getippt habe. Nach vier Monaten Schreibens war das Ding dann soweit im Kasten.

2. Moderator, Autor, Journalist, DJ. Welchen Beruf übst du als nächstes aus? Oder würdest du gerne?

Am liebsten mache ich die genannten Sachen parallel, damit es mir nicht so schnell langweilig wird. Um noch was ganz anderes dazu zu machen, fehlt mir dann wohl die Zeit. Wobei: Ich wäre noch gern Profifußballer, aber da ist der Zug natürlich längst abgefahren.

3. Ich komme ja auch aus Bayern. Mein Geburtsort hört sich auch fast so schön an wie Rottenegg – nämlich Schweinfurt. Ich bin schon ein kleiner Bayerngroupie. Wie sieht es da bei dir aus? Bayern vs. Berlin. Wer gewinnt?

Ich bin schon sehr froh darüber, eine behütete Kindheit in Bayern genossen zu haben. Ich komme auch immer noch gerne dorthin zurück, merke dann aber ganz schnell, dass ich auf Dauer nicht mehr da leben könnte. Ist mir zu klein(geistig). Es ist auch kein Zufall, dass ich direkt nach dem Abitur in die Großstadt bin und mittlerweile in der größten Stadt Deutschlands lebe. Hier bleibe ich auch, weil sich hier keiner über irgendwas wundert. Alles geht, leben und leben lassen, das ist eher mein Ding.

Video with Markus Kavka

4. Mein Buch heißt “90 Nächte, 90 Betten”, deswegen geht es auch in meinen Interviews ein bisschen über das Thema Nächte und Betten. Wie ist deine letzte unvergesslich geile Nacht abgelaufen?

Das Tolle an Berlin ist ja, dass es hier in schöner Regelmäßigkeit unvergessliche Nächte gibt. Hier passieren fast jedes Wochenende Geschichten, über die dort, wo ich herkomme, monatelang geredet werden würde. Die letzte sehr außergewöhnliche Nacht fand allerdings trotzdem nicht in Berlin statt, sondern an Silvester im Londoner East End. Das war wild und lustig zugleich.

5. Das ist jetzt ein indirektes Kompliment. Wie schaffst du es so jung und frisch auszusehen?

Danke für die Blumen. Aber ganz ehrlich: keine Ahnung. Ich treibe keinen Sport und lebe auch sonst nicht so wirklich gesund. Vielleicht hält ja das Feiern jung, wer weiß.

5 ½. Markus Kafka fragt mich: Du kommst aus Schweinfurt. Was denkst du, wie lange sich dort dein „90 Tage, 90 Betten“-Projekt hinziehen würde, verglichen mit Berlin? Und inwieweit hätten sich die Menschen, denen du dabei begegnet wärst, von denen in Berlin unterschieden?

Das sind ja zwei Fragen und keine halbe 😉

Ich habe gerade einmal auf dem Couchsurfing-Portal nachgeschaut. Es gibt nur 67 Mitglieder in Schweinfurt. Für 90 Nächte wäre das schon einmal das erste Problem. Außerdem kenne ich Schweinfurt viel zu gut. Man würde nicht durch die Straße laufen und neue, interessante Sachen entdecken, so wie ich Berlin, wo ich vor meinem Projekt immer noch ein paar Tage war. Außerdem wäre es, glaub ich, schwierig geworden in Schweinfurt einen Couchsurfer im Van zu finden, Einen Fotografen mit S/M-Vorlieben, der in einer Dreierbeziehung lebt oder einen hinduistischen Tempel. Das waren Sachen, die ich alle zufällig in Berlin miterleben durfte. Hier, in Berlin ist einfach alles möglich, von den verschiedensten Arten an Menschen und Wohnungen. In Schweinfurt wäre man eher eingeschränkt mir seinen Möglichkeiten.

Interview: Christine Neder

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Christine Neder - 90 Nächte 90 Betten

Christine Neder ist absolvierte Modedesignerin, die sich als angehende Journalistin gerade einen Namen als die ultimative Couchsurferin gemacht hat. Für ihr Buchprojekt 90 Nächte 90 Betten war sie 3 Monate lang in Berlin unterwegs und hat jede Nacht in einem anderen Zuhause verbracht. Ihre Erfahrungen schrieb sie nicht nur für ihr Buch nieder, sondern auch in ihrem Blog. Für iHeartBerlin.de traf sie so illustre Persönlichkeiten wie Markus Kavka und Elisabeth von Thurn und Taxes um ihnen 5 1/2 Fragen zu stellen…

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