Hot Yoga & Healthy Food: Diese Unternehmer erschaffen Oasen für Gestresste Berliner

Besonders im Winter, wenn die Tage kurz und das Licht fahl ist, möchte jeder Berliner am liebsten in ein Flugzeug nach Bali oder zumindest nach Südeuropa steigen. Aber das ganze Fliegen ist leider nicht so gut für unseren Planeten und nicht die beste Wahl, wenn man hier in Berlin einen festen Job und eine Familie hat. 

Vor genau 11 Jahren, an einem besonders harten Winter, brachte mich eine Freundin zu meinem ersten SUNYOGA-Kurs in Kreuzberg. Danach fühlte ich mich völlig erschöpft, aber auf eine sehr angenehme Art und Weise. Als hätte man einen ganzen Tag am Meer verbracht.  Damals hatte ich noch nie von dem Konzept des Hot Yoga gehört und wusste nichts über die gesundheitlichen Vorteile und wie es mein Leben nachhaltig verändern würde. 

Christoph Mahmat ist der Gründer von SUNYOGA. Nach einer Weile tat er sich mit Christoph Rempel zusammen, dem Gründer der vegan-vegetarisches Kaffees goodies. SUNYOGA und goodies sind beides Unternehmen, die sich im Laufe der Jahre immer bemüht haben, gestressten Berlinern einen entspannten Rückzugsort und eine neue Facette einer alternativen Lebensweise anzubieten. Letztes Jahr im Sommer nutzte ich die Gelegenheit, mit den beiden über ihre Denkweise zu plaudern und darüber, wie sie Inspiration in ihrem täglichen Leben in Berlin finden. 

 

 

Wie habt ihr euch kennengelernt und was ist die Geschichte hinter SunYoga und Goodies?

Christoph Rempel: Ich kam als gestresster Unternehmer zu Christoph und suchte nach einem Ausgleich. 

Christoph Mahmat: Das SUNYOGA Team und unsere Yogis sind immer gerne bei goodies in der Warschauer Straße eingekehrt, einfach weil es um die Ecke ist und es dort den besten Kaffee gibt. Als Christoph dann zu SUNYOGA kam und wir uns persönlich gut verstanden haben, entwickelte sich die Zusammenarbeit über das gegenseitige Interesse an den Themen Bewegung und Ernährung von allein.

Gesundes Essen und regelmäßige Bewegung sind heutzutage fast zu einem Dogma geworden? Wie schafft ihr es eure Philosophie spielerisch und unverkrampft zu vermitteln?

CR: Den Zeigefinger in der Tasche lassen und sich am ehesten über den Geschmack begeistern.

CM: Hotyoga muss auch jeder selbst erleben, ich muss niemand mehr bekehren. Wir bieten sogar ein Monat zum Ausprobieren an. Wichtig ist, dass die Leute offen sind und aus eigenem Antrieb einen Nutzen haben wollen. Denn schließlich stehst du ganz allein vor deinem Spiegelbild. Das kann auch hart sein. Die Veränderungen und das gute Gefühl geschehen dann über den Körper und nicht über den Kopf. 

Yoga und veganes Essen sprechen eher eine junge urbane und internationale Zielgruppe an. Aber bei Goodies und SunYoga immer das Gefühl das sich auch hin und wieder ein paar UrBerliner verlaufen. Stimmt mein Eindruck? 

CR: goodies ist seit über 13 Jahren in Fhain am Start und versorgt den Kiez mit leckerem Kaffee und gutem Essen… da steht jeder drauf. 

CM: SUNYOGA ist seit 17 Jahren in Kreuzberg und 10 Jahre in Friedrichshain und wir haben auch ein paar treue Yogis, obwohl sich in diesen Zeiträumen bestimmt die Hälfte der Bewohner im Kiez ausgetauscht hat. In unser Kreuzberg Studio kommen viele Berliner aus den südlichen Außenbezirken.

 

 

Öfter höre ich von Bekannten, dass sie Hot-Yoga als Extremsportart einstufen für die Gesundheit? Wie sind eure Erfahrungen damit? Ist Hot-Yoga zu anspruchsvoll für Sporteinsteiger?

CR: Ich fand es gerade gut als Einsteiger, der nichts mit Yoga am Hut hatte, in einem sportlichen Yoga Studio zu starten.

CM: Der durchschnittliche körperliche und geistige Zustand unser Zeitgenossen stagniert, Rückenprobleme und Burn-Out sind heute Volkskrankheiten. Dementsprechend sinkt auch der Standard, was die Belastung angeht. Aber sollen wir uns dem anpassen und die Leute nur halbfit machen? Die Menschen sollen sich ändern, nicht das Yoga. Letztlich ist es der falsche anerzogene Ehrgeiz mit dem geübt wird. Pausen machen, wird zuerst als Versagen empfunden und nachher heisst es dann: “Das ist mir zu anstrengend.” Erstaunlicherweise sind es gerade Menschen, die wirklich Probleme haben, die die Intensität annehmen, weil sie merken, dass es ihnen danach besser geht. Wir haben aber auch weniger heiße und intensive Kurse im Programm als die klassische Hot Yoga-Klasse.

Wie war das für euch in Berlin ein Unternehmen zu gründen? Was würdet ihr heute Retrospektiv anders machen? 

CR: Wer es in Berlin schafft, über die StartUp Phase von 3 Jahren zu kommen, muss vieles Richtig machen.

CM: Aller Anfang ist leicht, wenn du ein starkes Alleinstellungsmerkmal hast. Aber die Mitbewerber gibt es auch irgendwann und dann solltest du dein Modell aufgebaut haben. Ganz laaange Mietverträge hätte ich gern ganz früh abgeschlossen.

 

 

Und wie bleibt man unternehmerisch agil und flexibel wie beim Yoga? Oder ist das gar nicht so einfach möglich? 

CR: Stay open… und persönliches Wachstum/ Bewusstsein sind für mich der Schlüssel zum Erfolg.

CM: SUNYOGA steht schon immer für Experimente. Vielleicht auch gerade weil die klassische Hot Yoga-Serie so festgelegt ist. Hot Vinyasa, Warm Slow Flow, Yoga-Qigong – ich habe das zuerst angeboten, auch weil ich persönlich gern neue Methoden ausprobiere und an mir selbst fühle, was funktioniert. Das hängt also auch vom Charakter des Unternehmers ab, um Spaß an der Weiterentwicklung und Veränderung zu haben.

Gibt es Yoga-Lehrer die euch besonders inspirieren? Bei wem sollte man unbedingt eine Klasse erlebt haben und Warum?

CM: Ditte Kotzian unterrichtet fantastische Klassen und Workshops bei SUNYOGA. Richtig fallen lasse ich mich bei Anna Giunta in den Slow Flow Klassen im Studio Kreuzberg. Da spürst du die langjährige Erfahrung und Praxis. Die Basis für mich ist noch immer die klassische Hot-Yoga-Serie mit deren Grundübungen, da fühle ich mich völlig sicher und die innere und äußere Arbeit beim Praktizieren scheint nicht enden zu wollen. 

 

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Wenn ihr Lust habt einen Probewoche oder Probemonat bei SUNYOGA zu machen könnt ihr euch hier über die Preise und Angebote informieren.

Hier findet ihr alle goodies in Berlin:

Warschauer Str. 33 & 69, 10243 Berlin-Friedrichshain
Schlossstr. 78-82, 12165 Berlin-Steglitz
Schivelbeiner Str. 34, 10437 Berlin-Prenzlauer Allee
Breisgauer Str. 2a, 14129 Berlin-Zehlendorf

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