10s Across the Board: Ein Ballroom Showdown für die Trophäe

Die Berliner Ballroom-Szene hat in den letzten Monaten etwas auf die Beine gestellt, das am vergangenen Wochenende endlich Wirklichkeit geworden ist. Mit der Veranstaltung “10s Across the Board: A Ballroom Showdown for the Trophy” brachte die lokale Szene ein neues Format auf die Bühne des Theaters des Westens, das es so in Berlin noch nie gegeben hat. Es bietet eine Alternative zu den klassischen Balls mit ihren Wettbewerben und Battles auf dem Laufsteg und hebt den Ballroom aus dem Untergrund ins Rampenlicht der großen Theaterbühnen der Stadt.

Zwei Ballroom-Legenden stehen hinter diesem Spektakel: Mother Leo aus dem House of Saint Laurent und Mother Ambrosia aus dem House of Gorgeous Gucci. Sie haben sich mit Tingel Tangel – dem neuen Programm im Theater des Westens – zusammengetan, um etwas wirklich Einzigartiges und Fantastisches zu schaffen.

Aber was war so anders an dieser Veranstaltung im Vergleich zu den normalen Balls, werdet ihr euch fragen? Das Konzept, um eine Trophäe zu kämpfen, ist zwar gleich geblieben, aber die Struktur ist völlig anders. Anstatt dass einzelne Mitglieder des Ballrooms die Kämpfe bestreiten, mussten sich Mitglieder aus verschiedenen Häusern zu Teams zusammenschließen. Es gab 4 Teams, die verschiedene Farben repräsentierten: Rosa, Rot, Blau und Lila, und jedes Team hatte Mitglieder mit unterschiedlichen Fähigkeiten, die sich gegenseitig ergänzen sollten, um möglichst viele verschiedene Kategorien zu gewinnen. Am Ende würde das Team mit der höchsten Punktzahl die Haupttrophäe des Abends gewinnen.

Bei der Auswahl der Kategorien lag der Schwerpunkt auf den wichtigsten: Runway, Face, Arms & Hands, Body & Sexy Siren, Fashion Killer, Old Way, New Way, Vogue Femme. Wenn ihr euch fragt, was das alles bedeutet, könnt ihr die Bedeutung der Ballroom-Kategorien in unserem umfassenden Guide nachlesen, den wir in Zusammenarbeit mit der Berliner Ballroom-Szene erstellt haben.

 

Ein Seltenes Ballroom Highlight

 

Als besonderer Leckerbissen wurde mit dem Lip Synch eine wirklich seltene Kategorie des Ballroom vorgestellt. Ich war in den letzten 7 Jahren auf vielen Balls, und leider wird diese Kategorie oft übersehen, weil sie normalerweise von Drag-Performern ausgeführt wird, von denen es nicht so viele im Ballroom gibt. Aber an diesem Abend schickten drei der vier Teams eines ihrer Mitglieder auf die Bühne, und es war unglaublich, wobei eines fantastischer war als das andere. 

 

Während es in Kategorien wie Runway, Fashion Killer, Face and Body um Stil, Anmut und Schönheit in all ihren Formen und Ausprägungen geht, sind es die Performance-Kategorien, die die Bühne wirklich in Flammen setzen und das Publikum zum Jubeln und Ausrasten bringen. Für diese Kategorien haben die Teams die talentiertesten Tänzer:innen* aus der Szene – nicht nur aus Berlin – ausgewählt, um eine Chance auf den Gewinn der Trophäe zu haben. Das waren wirklich die Spitzenkünstler:innen*, die man derzeit bei den Balls in Berlin zu sehen bekommt, und wirklich jede:r von ihnen hat seine 10 auf ganzer Linie verdient. Nur eine:n auszuwählen, fühlt sich beinahe unfair für allen anderen an. Aber es ist ja schließlich ein Wettbewerb.

Am Ende hat das rosa Team gewonnen und sich die Trophäe geschnappt. Es war ein großartiger Anblick, alle Performer gemeinsam auf der Bühne zu haben. Ich hoffe, dass es für sie ein besonderes und befriedigendes Gefühl war, dort oben zu stehen und in den vollen Saal eines großen Theaters mit einem riesigen klatschenden und jubelnden Publikum zu blicken. 

Der Abend war ein solcher Triumph, aber der Zauber des Ballrooms war für dieses Wochenende noch nicht vorbei. Am nächsten Tag war die gesamte Ballroom-Szene zu einem klassischen Ball im Theater des Westens eingeladen, der im Zeichen der Renaissance stand…

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Frank

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Frank ist der Gründer und Chefredakteur von iHeartBerlin. Er fotografiert, macht Videos und schreibt Texte - in der Regel über das, was in Berlin gerade abgeht. Seine Vision und Interessen haben iHeartBerlin seit der Gründung in 2007 geformt - und Frank hofft, dass er noch viele weitere Jahre das Beste von Berlin hervorheben wird.